Shiraz 30.11. – 4.12.2012

Wir brauchen erst ein paar Tage bis wir uns in dieser modernen Stadt zurecht finden und wohl fühlen. Noch einmal geniessen wir den Luxus eines sauberen und komfortablen Hotels. Wir organisieren hier unsere zweite Visumverlängerung (juhui…wir bekommen nochmals 30 Tage), erledigen die Weihnachtspost und planen unsere Weiterreise nach Indien, was uns je einen Tag kostet.

Dank unserem Gästebucheintrag bei Sasan, lernen wir Therese und Jost kennen, die auch mit dem Fahrrad von der Schweiz in Richtung Osten radeln. Wir tauschen unsere Erlebnisse und Erfahrungen aus und beschliessen zu viert in Richtung Persischen Golf zu fahren.

Wir machen in unserem Hotel die Bekanntschaft mit Günter, einem pensionierten Deutschen Architekten, welcher uns mit seinen spannenden Geschichten zwei interessante Abende beschert. Wir sind von seinem positiven und offenen Wesen beeindruckt.

Es macht Spass Shiraz bei schönstem Wetter unsicher zu machen. Wir verlieben uns in die Hafezieyeh, wo der berühmteste iranische Dichter Hafis seine letzte Ruhe gefunden hat. Während klassische Musik den gepflegten Park verzaubert, kann man junge Iraner beobachten, die sich ehrfürchtig dem Grab nähern und leise Gedichte von Hafis rezitieren.

Weiter besuchen wir die Vakil-Moschee mit ihren 48 Säulen, das Mausoleum von Shah Cheraq, die Arg-e Karim Khan und natürlich den Bazar, wo wir nach kurzer Zeit im Labyrinth der unzähligen Gängen die Orientierung verloren haben.

Ein Höhepunkt unserer Iranreise ist der Besuch von Persepolis, der berühmtesten Stätte aus achämenidischer Zeit. Sie liegt ca. 40 Kilometer nördlich von Shiraz. 1550 v. Chr. gründete Darius der Grosse hier eine erste Anlage, welche unter seinen Nachfolgern Xerxes und Arpaxerxes mit Palästen erweitert wurde. Leider setzten Truppen von Alexander des Grossen 332 v. Chr. die gesamte Anlage in Flammen. Man behauptet, dass dies aus Rache für die Zerstörung der Akropolis in Athen durch die Truppen von Xerxes befohlen wurde. Die heutige Anlage umfasst eine Grösse von 400 x 300 Meter und ist so faszinierend, dass wir kaum aus dem Staunen kommen.

Morgen nehmen wir unsere letzte Strecke nach Bandar Abbas unter „die Räder“. Nicht wie geplant in Dubai, werden wir Weihnachten in Tehran feiern. Am 29. Dezember geht es mit dem Flugzeug nach Mombai. Wir mussten unseren Plan ändern, weil die Anreise mit dem Schiff nach Indien nicht möglich ist und wir Angst haben, dass die reiche Scheichenstadt Dubai unser Budget sprengen würde.

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