Tehran 31.10. – 4.11.2012

Nach unserer Rückkehr aus Kermanshah wollen wir Tehran noch etwas näher kennenlernen. Die Stadt liegt zu Füssen des Berges Tochal (3944m) und zählt zu den grössten Städten Asiens. Seit sie 1788 mit der Machtergreifung durch die Dynastie der Qadjaren zur Hauptstadt erwählt worden ist, konzertieren sich hier Wirtschaft, Verkehr und Kultur Irans. Ihre Bedeutung verdankt sie in erster Linie der Lage am alten Handelsweg von Mesopotamien nach Zentralasien.

In den letzten 50 Jahren hat sich die Zahl der Einwohnern verfünffacht und so vermischen sich hier Muslime, Kurden , Türken, Juden, Armenier und Assyrer. Nach Schätzungen lebt etwa ein Drittel der Wohnbevölkerung Tehrans illegal in der Stadt.

Bei Rohbauten fallen wegen der besonderen Erdbebengefahr als erstes die aufwendigen Stahlkonstruktionen ins Auge, welche nachträglich mit Backsteinen ausgefacht werden.

Auf den Spuren der ehemaligen Könige besuchen wir die Saddabad Paläste. Hier wohnte zuletzt  Mohammad Reza Shah mit seiner Familie. Auf dem 410 ha grossen Gelände stehen 18 Paläste von denen sieben als Museum freigegeben worden sind. Am meisten beeindruckt sind wir vom Grünen Palast mit seinen mosaikartig verspiegelten Wänden und Decken, in dem früher der Vater Reza Shah gewohnt hat. Von hier aus hat man einen wunderschönen Blick auf Tehran und den im Westen der Stadt liegenden Mount Damavant (wenn nicht die Sicht unter der Dunstglocke aus Abgasen verdeckt wird).

Weiter besuchen wir nördlich des Bazarviertels den Golestan Palast, welcher aus der Zeit der Qadjaren stammt. Der Höhepunkt unseres Tehranaufenthaltes ist das Nationale Juwelenmuseum, das in den Kellerräumen der iranischen Zentralbank untergebracht ist. Die Eingangskontrollen sind äusserst penibel und wir müssen unsere Taschen,  den Fotoapparat und auch das Handy am Eingang deponieren. Erst nachdem wir zweimal durch ein Metalldetektor gegangen sind, dürfen wir durch die mächtige Stahltür die Kellerräume betreten. Wir sind beeindruckt von der Fülle an Gold, Schmuck und Edelsteinen aus früheren, ehemaligen Herrscherdynastien. Darunter der grösste jemals geschliffene Diamant („das Meer des Lichtes“ genannt) mit einem Gewicht von 182 Karat und ein Globus bestückt mit über 50’000 Edelsteinen. Wer Interesse hat mehr darüber zu erfahren, kann unter www.cbi.ir/treasury/collections.asp nachschauen.

Nach fünf Tagen verlassen wir Tehran zum zweiten Mal und steuern Esfahan und die Zagros Berge an und hoffen, dass der Winter noch etwas auf sich warten lässt.

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