Tehran – Kermanshah 24.10. – 30.10.2012

Wir reisen während der Nacht mit einem modernen Autocar von Tehran nach Kermanshah und kommen morgens um halb sechs Uhr an. Wir werden von Parisa mit dem Taxi abgeholt und eine Woche lang von ihr verwöhnt. Sie kocht uns köstliche, iranische Gerichte und Spezialitäten. Andi kennt Parisa und ihre Familie von seiner letzten Reise her und so kommen wir vor lauter erzählen nie vor Mitternacht ins Bett.

Sie zeigt uns Sehenswürdigkeiten von Kermanshah und wir besuchen ihre westlich der Stadt liegende Farm, wo sie Kurdische Pferde züchtet.

Wir können hier unser Visum um einen weiteren Monat verlängern, jedoch kostet uns diese Prozedur fast einen Tag. Damit wir den Polizei Office überhaupt betreten dürfen, müssen wir als Sicherheit unser Handy beim Empfang hinterlegen. Wir werden in ein grosses, unpersönliches Büro mit ein paar Herren und sicher einem Dutzend schwarz verhüllten, miteinander tratschenden Bürodamen geführt. Bevor wir den Antrag für die Visumsverlängerung stellen können, müssen wir mit einem Taxi wieder ins Zentrum fahren, um aktuelle Passfotos zu schiessen und 300’000 Rial (ca.10 Dollar) auf der Bank Melli einzuzahlen. In der ersten Bankfiliale, welche wir betreten, warten über hundert Kunden vor uns und so suchen wir eine ausserhalb des Zentrums liegende Bank auf. Mit all unseren Unterlagen fahren wir wieder zurück zur Polizeistation, wo man wissen will, ob wir verheiratet sind, in welcher Beziehung wir zu Parisa stehen und warum wir uns so lange in Iran aufhalten wollen. Wir geben mehr oder weniger „wahrheitsgetreue“ Antworten, um dem finster dreinschauenden Beamten nicht noch weitere Fragen entlocken zu müssen. Weil sie hier noch alle Formulare von Hand ausfüllen, dauert es eine ganze Weile bis wir den Stempel in unserem Pass haben. Erleichtert verlassen wir das Polizeibüro und wissen, dass uns in Shiraz dasselbe nochmals erwartet.

Kermanshah. mit rund einer Million Einwohnern, liegt inmitten einer fruchtbaren Hochebene auf einer Höhe von 1430 Meter. Sie ist die grösste Stadt des gesamten westlichen Zagros-Gebietes. Sie liegt am Pilgerweg zu den heiligen Gräbern von Nadschaf und Kerbala im heutigen Irak. Während dem iranisch-irakischem Krieg wurden Teile der Stadt immer wieder durch Granaten und Luftangriffe zerstört. Kermanshah besitzt einer der typischsten und farbenprächtigsten Bazare, welche man in Iran finden kann. Berühmt ist er für die Giveh, den traditionellen Stoffschuhen und Nan Berendji eine Süssigkeit welche aus Reismehl hergestellt wird. Weiter findet man auch viele bunte Stoffe für kurdische Trachten.

Schweren Herzens verlassen wir Parisa und ihre Schwester Baharak und fahren mit demselben Nachtbus wie wir gekommen sind wieder nach Tehran zurück wo wir noch ein paar Sehenswürdigkeiten besichtigen wollen.

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